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RTFC Version 10 wird voraussichtlich am 01.01.2025 erscheinen. Die hier
veröffentlichten Leistungsmerkmale sind vorläufige
Informationen und können sich noch ändern.
Unterstützung für Unicode:
Unicode ist ein internationaler Standard zur Codierung von Schriftzeichen.
Der Standard erlaubt die Codierung und Darstellung nahezu
aller Schriftzeichen aus allen Sprachen der Welt. Während unser westeuropäischer
Zeichensatz mit nur 255 verschiedenen Zeichen auskommt, definiert Unicode
mehr als 149000 Zeichen für über 160 Schriftsysteme. Dazu gehören auch
die Punktmuster der Brailleschrift und Sonderzeichen wie Rechenzeichen,
Piktogramme, Musiknoten oder Emojis. Jedem Zeichen ist ein eigener numerischer
Code, genannt "Code Point" zugeordnet. Die dadurch gegebene Eindeutigkeit
der Schriftzeichen ist für den internationalen Datenaustausch wichtig.
Beispielsweise kann die Blindenschrift durch die Verwendung von Unicode
unabhängig von einer bestimmten Brailletabelle umgesetzt werden. Die Punktmuster
belegen im Unicode die Code Points U+2800 bis U+28FF. Und weil Unicode-Braillezeichen
von Bildschirmleseprogrammen für Blinde unterstützt werden, erscheinen
damit auf einer Braillezeile für jeden Leser die gleichen Punktmuster.
Innerhalb der Europäischen Union haben natürliche und juristische Personen
schon seit Jahren das Recht, dass ihre Namen auf Dokumenten korrekt wiedergegeben
werden. Dies betrifft insbesondere griechische, kyrillische und diakritische
Zeichen. Durch diakritische Zeichen wird der Akzent - die Aussprache
und Betonung eines Buchstabens - festgelegt. Diese Akzentbuchstaben
wurden in der Vergangenheit oft nur durch ihren Grundbuchstaben dargestellt.
Heutige Computersysteme können jedoch dank Unicode alle Zeichen problemlos
verarbeiten.
Um die Datenverarbeitung innerhalb der Europäischen Union zu vereinheitlichen,
tritt zum 1. November 2024 die DIN-Norm 91379 in Kraft. Sie definiert 924
Zeichen aus dem Unicode, die zur Verarbeitung und Darstellung von Eigennamen
notwendig sind. Die Norm ist auch unter der Bezeichnung String.Latin+ 1.2
bekannt. Sie ist für alle IT-Verfahren verpflichtend, die dem Bund-Länder-übergreifenden
Datenaustausch oder dem Datenaustausch mit Bürgern und Unternehmen in
der EU dienen.
10 Mit der Unterstützung für diesen Standard wird Unicode zum
Erzeugen barrierefreier Dateien für alle Nutzergruppen zugänglich. Das
ist in vielen Bereichen von RTFC Version 10 erfahrbar.
Eingabeformate
RTFC Braille Printer
Der Druckertreiber von RTFC kann Dateien in Unicode Braille verarbeiten.
Auf Brailledruckern, die eine binäre Tabelle unterstützen, erhöht sich
damit der Zeichenvorrat auf alle Punktmuster mit Ausnahme der Steuerzeichen
für Tabulatoren, Zeilen- und Seitenwechsel.
RTFC Document Reader
Das Vorleseprogramm für Microsoft Word berücksichtigt Unicode-Zeichen
und liest sie abhängig von der verwendeten Sprachausgabe korrekt vor.
Bei Dateien in Blindenschrift wird bei Unicode Braille eine Rückübersetzung
durchgeführt, ansonsten werden die jeweiligen Punktmuster im Kontext des
Dokuments angesagt.
11 RTFC Braille Keyboard
Die Brailletastatur von RTFC erlaubt die Eingabe von Unicode-Braillezeichen,
sofern Ihr Textverarbeitungsprogramm dies unterstützt. Das können Sie
mit der Option "Brailleeingabe in Unicode" aus der Registerkarte
"Tastatur" in den Einstellungen für die Barrierefreiheit
festlegen. Auf diese Weise können bequem Beispieltexte in Blindenschrift
in Microsoft Word eingegeben werden.
RTFC Braille-Tags
Braille-Tags sind Steueranweisungen für die Braille- oder Daisy-Konvertierung,
mit denen auch Texte definiert und in ein Dokument eingefügt werden können.
Innerhalb eines Textparameters können Unicode-Zeichen verwendet werden,
wenn sie direkt im Quelldokument eingegeben werden, nachdem das Braille-Tag
ins Dokument eingefügt wurde.
Ladbare Brailletabellen für Computerbraille:
Für die Umsetzung von 8-Punkt-Braille können externe Brailletabellen
geladen werden. Damit können Sie jedem Zeichen eine oder mehrere Punktkombinationen
zuordnen - auch für Unicode-Zeichen. Somit können Sie Ihre Dokumente
genau so umsetzen, wie sie auf der Braillezeile erscheinen. Oder Sie verfassen
eine eigene Brailletabelle für eine noch nicht erschlossene Sprache.
Folgende Tabellenformate werden unterstützt:
Mitgeliefert werden folgende Tabellen:
Die Tabelle können Sie in der Ausklappliste "Brailletabelle" im
Dialog "Computerbraille - weitere Optionen"
festlegen. Den Dialog erreichen Sie über den Schalter "Erweitert"
neben der Ausklappliste für das Ausgabeformat.
TrueType-Fonts zur Simulation von Computerbraille:
Die neuen Schriftarten "CDV Braille (ANSI)" und "CDV Braille
Plus (ANSI)" sind für die eindeutige Darstellung aller 255 Punktmuster
des 8-Punkt-Braille notwendig. Die Schriften stellen wir mit freundlicher
Genehmigung von Jean-Claude Thilges (CDV Luxemburg) kostenlos zur Verfügung.
Lateinische Blindenschrift:
Wir haben ein neues Braille-Modul entwickelt, das einen pragmatischen Ansatz
zur Umsetzung von Latein sowohl für 6-Punkt-Braille als auch für 8-Punkt-Braille
verfolgt. Die Umsetzung geht auf einen Vorschlag von Vivian Aldridge, Mitglied
des Brailleschriftkomitees der deutschsprachigen Länder (BSKDL), zurück.
Nähere Informationen finden Sie unter www.braille.ch/altsprachen.htm
Das Modul erlaubt die eindeutige Darstellung langer und kurzer Vokale (als
Akzentbuchstaben mit Makron und Brevis), sowie häufig genutzter Ligaturen
wie "AE", "OE", "SS" und "ET". Die Vokale
können alternativ auch mit Zirkumflex für lange und Akut für kurze Vokale
geschrieben werden, was die Eingabe auf der PC-Tastatur erleichtert.
Ansonsten gilt das Basissystem einschließlich Mathematikschrift der deutschen
Blindenschrift.
Das lateinische Modul kann in den erweiterten Optionen zum Ausgabeformat
mit dem Sprachkürzel "la" gewählt werden. Die Sprache kann auch
einer Schriftklasse zugewiesen und über Braille-Tags gesetzt werden (nur
bei der Professional Edition).
Italienische Blindenschrift:
Das neue Braille-Modul entspricht dem Regelwerk "Codice Braille italiano"
(Biblioteca Italiana per i Ciechi "Regina Margherita" - ONLUS
2017).
Dieses Regelwerk wurde vereinbart, um die italienische Blindenschrift zu
vereinheitlichen und weiterzuentwickeln.
Das Modul realisiert die italienische Blindenschrift einschließlich einfacher
mathematischer Ausdrücke. Es hilft bei der Umsetzung italienischer Texte -
auch als Fremdsprache in der Blindenpädagogik.
Das italienische Modul kann in den erweiterten Optionen zum Ausgabeformat
mit dem Sprachkürzel "it" gewählt werden. Die Sprache kann auch
einer Schriftklasse zugewiesen und über Braille-Tags gesetzt werden (nur
bei der Professional Edition).
Verbesserte Barrierefreiheitsprüfung:
Der Barrierefreiheitsreport wurde im Hinblick auf manuelle Aufzählungen
und Nummerierungen, Redebeginn- und -schlusszeichen bei wörtlicher Rede,
Seitenzahlen, Fußnoten und Endnoten, sowie die Verwendung
internationaler Zeichensätze verbessert. Die Barrierefreiheitsprüfung
unterstützt Sie beim Publizieren digitaler Werke, indem Sie das Verbesserungspotential
in Ihren Dokumenten bereits vor der Weiterverarbeitung in andere Formate
aufzeigt.
Verbesserte grafische Oberfläche:
Hier haben wir auf unsere Kunden gehört, die sich eher wenig Änderungen
bei der Bedienung des Programms wünschen. um nicht von
Version zu Version dazulernen zu müssen.
Wir haben gezielte Änderungen nur dort vorgenommen, wo es bei der Bedienung
in der Vergangenheit Schwierigkeiten gab. Ein Beispiel hier für ist die
Auswahl der Hauptsprache und Fremdsprache bei der Braillekonvertierung.
Unterstützung aktueller Softwareumgebungen:
RTFC können Si jetzt auch mit folgenden Produkten nutzen:
12 Weitere Neuerungen und Verbesserungen innerhalb von Version 10
sind in Entwicklung. Diese werden für registrierte Benutzer von Version
10 kostenlos sein.
Erstellt: 01.01.2000 08:00 Aktualisiert: 04.12.2024 09:00
Autor: Dipl.-Ing. (FH) W. Hubert Copyright © 2024 Alle Rechte vorbehalten. |